Herausforderung
Labore sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert in immer kürzerer Zeit immer mehr Proben zu bearbeiten. Dazu kommen wachsende Anforderungen an Rückverfolgbarkeit und Dokumentation, welche mit den aktuellen Personalbeständen nicht zu bewältigen sind. In der Forschung steigt der Druck schnell zu sein. Erkenntnisse aus früheren Experimenten gut auswertbar im Zugriff zu haben, ist eine Massnahme die Effizienz zu steigern. Im Rahmen der Globalisierung arbeiten Teams über die gesamte Welt verteilt, damit steigt der Anspruch die Ressourcen gemeinsam zu nutzen und Zugriff auf Ergebnisse der Teamkollegen zu haben.
Entwicklung
Computer in Labors werden bereits ab 1950 eingesetzt. Heute sind diese nicht mehr wegzudenken. Nahezu jedes Gerät bietet entweder integrierte Software, ist mit einem dedizierten für dieses Gerät reservierten Computer verbunden oder an ein Firmen-Netzwerk angeschlossen. Das Ergebnis ist eine Vielfalt von Geräten und erzeugten Daten. Jedes Projekt, welches die verschiedenen Informationen zusammenbringen will, muss sich erst einmal mit verschiedenen -oft proprietären- Formaten beschäftigen und sicherstellen, dass Schnittstellen nach dem Update von Gerätesoftware noch funktionieren. Oft werden Daten per Hand übertragen, z.B. Ablesen der Messergebnisse an einer Waage und manueller Eintrag in einem LIMS System. Jeder manuelle Schritt braucht Zeit und birgt ein erhöhtes Risiko von Fehlern. Kritische manuelle Schritte müssen durch z.B. Vier-Augen Prinzip abgesichert werden. Alles zu automatisieren, ist jedoch aufgrund des Unterhalts von selten genutzten Schnittstellen nicht wirtschaftlich.
Zukunft, z.T. auch bereits Gegenwart
Aufwand kann durch mit einer höheren Nutzung von Standards reduziert werden. Stichworte dabei sind SILA, AnIML, Allotrope Foundation, Pistoia Alliance. Standards sollen es ermöglichen, dass Laborgeräte einfacher miteinander kommunizieren und Daten in gemeinsame Datenpools einbringen. Auf dieser Basis können LIMS-, ELN-, aber auch KIS-Systeme und andere vereinfacht auf mehrere Datenquellen zugreifen und übergreifende Suchen und Darstellungen erlauben. Die Nutzung zentraler einheitlicher Ablagen erleichtert auch die Sicherstellung von langfristigen Archivierungen.